Herausforderungen in der Bekämpfung von Gewalt und Aggression an Schulen: Einblick in ein Anti-Aggressionsprojekt an einer Münchner Realschule
Author
Aaron
Published
Feb 02, 2024
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Inmitten der Vielfalt von Trainingsangeboten übernehme ich derzeit die Leitung eines Anti-Aggressionsprojekts an einer Realschule in München. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Herausforderungen, die die Auseinandersetzung mit dem sensiblen Thema Gewalt und Aggression im schulischen Kontext erschweren.
Strukturelle Schwierigkeiten:
Eine der grundlegenden Hürden, mit der das Anti-Aggressionsprojekt konfrontiert ist, besteht in den strukturellen Schwierigkeiten des schulischen Umfelds. Die Klassen sind übermäßig groß, was die individuelle Betreuung erschwert. Die begrenzte Zeit für Ausgleichsmaßnahmen und zusätzliche Projekte führt zu einem Mangel an Ressourcen, um effektiv auf die Herausforderungen von Gewalt und Aggression einzugehen.
Schwierigkeiten des Ansatzes:
Ein weiteres signifikantes Hindernis ergibt sich aus den Schwierigkeiten des gewählten Ansatzes. Es zeigt sich, dass in den meisten Fällen nur eine geringe Anzahl von Schülern als aggressiv wahrgenommen wird, während die Mehrheit selbst von Aggression bedroht ist. Dies stellt einen Balanceakt dar, wenn versucht wird, mit der gesamten Klasse zu arbeiten, da es äußerst schwierig ist, individuell auf jeden Schüler einzugehen. Lehrkräfte sind häufig überfordert und finden aufgrund des engen Lehrplans zu wenig Zeit, sich ausreichend mit dem komplexen Thema von Gewalt und Aggression auseinanderzusetzen. Die familiären Hintergründe der Schüler sind zudem oft eine zusätzliche Herausforderung.
Knappheit der Ressourcen:
Das Thema Gewalt und Aggression an Schulen ist ein äußerst komplexes und vielschichtiges Problem, das eine eingehende Betrachtung und sorgfältige Analyse erfordert. Um dieses Thema gebührend zu adressieren, bedarf es eines gewissen zeitlichen Investments, um die verschiedenen Aspekte, Ursachen und Auswirkungen von Gewalt und Aggression umfassend zu verstehen.
Als externer Dienstleister stehen uns für die Bearbeitung dieses Projekts leider nur begrenzte zeitliche und finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Die Schule hat uns lediglich ein knappes Zeitfenster und ein begrenztes Budget für die Durchführung des Projekts eingeräumt. Dies bedeutet, dass wir uns bei unserer Arbeit auf die wichtigsten Aspekte des Themas konzentrieren müssen und nicht in der Lage sind, alle Aspekte von Gewalt und Aggression angemessen zu berücksichtigen.
Diese zeitliche und finanzielle Einschränkung stellt eine erhebliche Herausforderung für die Durchführung des Projekts dar. Wir sind gezwungen, die Inhalte unseres Projekts zu reduzieren und uns auf die wesentlichen Punkte zu beschränken. Dies kann dazu führen, dass einige wichtige Aspekte des Themas nicht ausreichend behandelt werden können.
Auch unsere Möglichkeiten, mit den Schülern und Lehrern der Schule zusammenzuarbeiten, sind aufgrund der knappen Zeit begrenzt. Wir haben nur wenige Möglichkeiten, die Schüler und Lehrer in das Projekt einzubinden und ihre Perspektive zu berücksichtigen.
Lösungsansätze:
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind innovative Lösungsansätze und eine ganzheitliche Herangehensweise erforderlich. Die Reduzierung der Klassengröße, die Schaffung von mehr Zeitressourcen für Ausgleichsmaßnahmen und die gezielte Schulung von Lehrkräften im Umgang mit Gewalt und Aggression könnten einen positiven Einfluss haben. Ebenso ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Familien der Schüler notwendig, um auf individuelle familiäre Herausforderungen einzugehen.
Fazit:
Die Bekämpfung von Gewalt und Aggression an Schulen erfordert eine umfassende Analyse der strukturellen und methodischen Herausforderungen. Das Anti-Aggressionsprojekt an der Realschule in München steht exemplarisch für die Schwierigkeiten, mit denen Pädagogen konfrontiert sind. Durch innovative Ansätze und die Zusammenarbeit aller Beteiligten kann jedoch ein nachhaltiger Beitrag zur Schaffung eines sichereren und unterstützenden schulischen Umfelds geleistet werden.
Foto von Feliphe Schiarolli auf Unsplash